Italien aktuell
Kunst, Kultur und Aktuelles
Exklusiv-Interview mit Elke Heidenreich

von Vincenzo Delle Donne, Frankfurt

Frau Heidenreich, Italien war auf der 76. Frankfurter Buchmesse Gastland. Was bedeutet Italien für Sie?

Für mich ist es das schönste Land in Europa. Ich bin sehr, sehr oft in Italien gewesen und ich liebe alles: Ich liebe die Sprache, die Architektur, das Licht, die Musik, die Küche. Aber ich sehe mit blutendem Herzen, was aus Italien wird: einerseits politisch, aber andererseits auch durch Umweltzerstörungen, wie vieles verfällt, was wir geliebt haben, wie vieles den Bach runtergeht, weil wir es nicht gepflegt haben. Also, Italien ist dabei, mir das Herz zu brechen.

Sie sprechen sehr gut Italienisch. Wo haben Sie die Sprache gelernt?

Non parlo tanto bene! (Ich spreche nicht so gut). Ich habe es lernen müssen, weil mein Mann und ich viele Jahre ein kleines Haus in den Bergen in der Nähe von Val Cavagna hatten: hoch oben zwischen Comer und Luganer See.  Da sprach kein Mensch Deutsch, und wir mussten es lernen. Als erstes habe ich alle Flüche gelernt, die es gibt. Unsere Handwerker haben immer geflucht, und ich konnte die schrecklichsten Dinge sagen, später auch die schönen.

Von 1786 bis 1788  machte Goethe seine fast zwei Jahre währende Italien-Reise, auf der er auf den Spuren der Antike wandelte. Der Geheimrat war in einer Schaffenskrise und fand in Italien  seine Inspiration wieder.  Unter anderem auch  durch die Liebesnächte mit  einer phantomatischen  Faustina, deren Identität bis heute ein großes Geheimnis ist.  Wann fand Ihre erste italienische Reise statt und was bewirkte sie in Ihnen?

Das kann ich Ihnen genau sagen. Ich bin mit 16 Jahren mit einem billigen Studentensonderzug nach Rom gefahren und habe in der Via Alessandro Farnese gewohnt. Bei evangelischen Schwestern, bei denen ich gut aufgehoben war. Da konnte ich tagsüber durch Rom stromern und ich wurde gut bewacht, dass mir nichts passierte - mit Liebhabern wie Goethe. Da habe ich einen jungen Mann aus einer Reisegruppe kennengelernt, mich ein bisschen in ihn verliebt, er war 17 oder 18. Und er sagte, wir haben morgen mit unserer Gruppe eine Audienz beim Papst. Das war Giovanni XXIII, il Papa buono! Dann habe ich gedacht: Da gehe ich mit, und er hat mich gesegnet: D.h. er hat uns alle gesegnet.  Dann habe ich gedacht: Jetzt bin ich vom Papst gesegnet, jetzt muss ich gucken, wo der Papst wohnt, und bin in den Petersdom gegangen. Und da ist gleich rechts, wenn man reinkommt, die Pietà von Michelangelo. Ich habe nie in meinem Leben was Erschütternderes erlebt und so was Schöneres gesehen als diese Frau, die ihren toten Sohn hält und weint. Alles ist aus Stein. Wie kann man so etwas aus Stein machen? Ich habe meinen Kopf an ihr angelehnt und geweint. Dann kam ein Aufpasser und sagte: „Was haben Sie, signorina? Warum weinen Sie?“ Ich habe dann auf die Statue gezeigt, die mich so erschüttertet hat, und er sagte: „Sì, Michelangelo!“ Das habe ich nie in meinem Leben vergessen! Das war mein stärkster Eindruck in Italien, und da fing die Liebe zu Italien an. Seitdem war ich fast jedes Jahr dort. .........


Das Cinquecento in Ferrara

von Susanne Delle Donne


Dass Ferrara neben Florenz, Venedig und Rom auch ein Zentrum der Renaissance-Kunst war, ist selbst vielen Kunsthistorikern ein Novum. Das Geld bei Patriziern und Kirchenfürsten saß zwar in der Stadt am Unterlauf des Po nicht so locker wie anderswo. Doch dem Kunstsachverstand von Isabella d’Este und  der Überzeugungskunst ihres Bruders Alfonso I d’Este  ist es zu verdanken, dass die lokalen Werkstätten mit den Großen ihrer Zeit konkurrieren konnten. Die Ausstellung "IL CINQUECENTO A FERRARA: Mazzolino, Ortolano, Garofalo, Dosso" wirft ein neues Licht auf die Renaissance-Künstler dieser Stadt und ist bis zum 16. Februar 2025 im Palazzo dei Diamanti zu sehen. 



Kunstbiennale Venedig: Am Puls der Zeit

von Vincenzo  Delle Donne, Venedig

Die 60. Internationale Kunstausstellung von Venedig mit dem Titel Stranieri Ovunque – Foreigners Everywhere, kuratiert vom Brasilianer Adriano Pedrosa, hat  ihre Pforten in den Giardini und im Arsenale eröffnet. Der Titel „Foreigners Everywhere“ ist aktueller denn je und stammt aus einer Reihe von Werken, die das in Paris entstandene und in Palermo ansässige Kollektiv Claire Fontaine seit 2004 geschaffen hat. Diese Werke bestehen aus Neonskulpturen in verschiedenen Farben, die die Worte „Foreigners Everywhere“ in verschiedenen Sprachen tragen. Pate für den Titel der weltgrößten Schau für moderne Kunst stand   das  gleichnamige Turiner Künstlerkollektiv, das Anfang der 2000er Jahre in Italien gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit kämpfte ...


Ausstellung im Dogenpalast zu Marco Polos 700. Todestag

Von Vincenzo Delle Donne, Venedig

Wer war Marco Polo? Ein Reisender, ein Schriftsteller, ein Botschafter oder ein Präfekt am Hofe des großen und gefürchteten chinesischen Großkahns? Ein illustrer Händler, der einer venezianischen Patrizier-Familie angehörte? Oder war er vielleicht nichts von alledem und doch nur ein Hochstapler und Hasardeur, der eine unglaubliche Reise erfand, die ihm ein bescheidenes Vermögen und einen Platz in den Annalen der Geschichte einbrachte? Benutzte er womöglich Vorlagen anderer Abenteurer für seine Darstellung der Reise, die ihn angeblich über Anatolien, Armenien, Bagdad, Persien, die Wüste Gobi, den Gelben Fluss bis nach Khanbaliq, wie das antike Peking  damals hieß, führte und insgesamt dreieinhalb Jahre dauerte?  Eine Ausstellung im Dogenpalast von Venedig, die am 6. April  eröffnet wurde bis zum 30. September 2024 läuft, bringt wenig Licht in dessen biographische Dunkelheit. ...




Venedig: Weihnachtskonzert im Markus-Dom

Von Vincenzo Delle Donne, Venedig

Es gibt Orte, deren  Aura sie zu einzigartigen Musiktempel prädestiniert.  Der Markus-Dom mit seinen seit jahrhundertealten  strahlenden Mosaiken gehört sicherlich dazu. Alle Jahre wieder organisiert  das Teatro La Fenice  in dieser prächtigen  Stätte  des Christentums in Zusammenarbeit mit der Procuratoria di San Marco im Markus-Dom ein Weihnachtskonzert der besonderen Art. Zum Musikgenuss gesellt sich der Augenschmaus einer hell  erleuchteten Basilika, in der die dargestellten Bibelszenen wie selten  ihre gesamte Pracht entfalten.  Normalerweise ist der Chor der  Cappella Marciana der uneingeschränkte Protagonist dieses Konzertes.   In diesem Jahr wurde das wohl älteste und berühmteste Musikensemble der Welt, das auf das Jahr  1316 zurückgeht, indes  von der  Schweizer Schola Cantorum Basiliensis unterstützt. Sie ist zwar im Vergleich zur Marciana relativ   jung. Gleichwohl hat sie sich unterdessen  über die Grenzen der Schweiz hinaus einen anerkannten Namen als Ausbildungsort für Alte Musik gemacht hat.  Inzwischen arbeitet die von Paul Sacher gegründete Schule sowohl mit der Musikschule Basel als auch mit der Hochschule für Musik Basel zusammen. ...


Il Discobolo, der Diskuswerfer: 
wieder Zankapfel zwischen Deutschland und Italien

Von Vincenzo Delle Donne, Rom

Die Leitung der Münchner Glyptothek, so Italiens Kulturminister Gennaro Sangiuliano, habe wieder die Rückgabe des Diskuswerfers verlangt. Die einzigartige Skulptur hatte Adolf Hitler 1938 in Rom kaufen und nach Deutschland bringen lassen. 1948 wurde sie jedoch wieder an Italien zurückgegeben.  "Nur über meine Leiche", kommentierte Minister Sangiuliano die jüngste deutsche Forderung. Hier ist die wechselvolle  Geschichte  des Verkaufs einer Skulptur, die seit 1938 ein Politikum zwischen Deutschland und Italien darstellt und wie sie 1996 der damalige Kulturminister Antonio Paulucci sah. ...



Roberto Bolle in der Reggia di Caserta

Von Vincenzo Delle Donne, Caserta

Eine einzigartige Kulisse für den  Superstar Italiens und seine „Tanz-Freunde“.  Die Reggia di Caserta, das Versailles des Südens für den unerreichten Stern des  italienischen Balletts.  Dass Roberto Bolle nicht nur das Fach des klassischen Balletts, sondern auch des modernen Tanzes  beherrscht,  hat er hier virtuos gezeigt.
Die 3.000 Zuschauer  waren  ganz aus dem Häuschen. Roberto Bolle und seine Tanz-Kollegen aus der ganzen Welt haben der  diesjährigen Ausgabe des Festival da Re  eine ganz  besondere Note verliehen. Der künstlerische  Leiter des Festivals, Antonio Marzullo,   hat weder Mühen noch Kosten gescheut, „Roberto Bolle and Friends“ zu engagieren.  Neben Bolle wirkten Ausnahmetänzerinnen und -tänzer  wie Bakhtiyar Adamzhan (Astana Opera, Astana), Timofej Andrijashenko (Teatro alla Scala, Mailand), William Bracewell (The Royal Ballet, London), Travis Clausen-Knight (International Guest Artist), Maria Eichwald (International Guest Artist), Nicoletta Manni (Teatro alla Scala, Mailand), Yasmine Naghdi (The Royal Ballet, London), Madoka Sugai (Hamburg Ballet), sowie Casia Vengoechea (International Guest Artist) mit.  Für die Klavierbegleitung sorgte   Marcelo Spaccarotella.
Ohne Starallüren erfüllte der Superstar nach der Glanzvorstellung in der Reggia di Caserta   die zahlreichen Autogrammwünsche des vorwiegend  jungen Publikums.
Roberto Bolle ist ein Glücksfall für das italienische Ballett.  Der 48jährige  Piemonteser ist der Superstar der Tanzszene, der  wie kaum ein anderer im Fernsehen und Tourneen ein Millionenpublikum erreicht.  Für viele Tanzbegeisterte tritt Roberto Bolle damit in die Fußstapfen der  russischen Tanz-Legende Rudolf Nurejew.



Die  18. Architektur-Biennale in Venedig mit Blick auf Afrika


Von Vincenzo Delle Donne, Venedig

Schrägheit  und  Melancholie herrscht vor, wenn man  in Venedig vom Wasser aus die Welt betrachtet. Während auch Italien der Klimakatastrophe dramatisch  ins Auge schaut,   sucht   die 18. Architektur-Biennale den zeitgerechten Blick auf die Architektur-Welt der Zukunft.  Das Motto der Schau, die die ghanaisch-schottische Architektin und Autorin  Lesley Lokkon kuratiert, lautet: Das Labor der Zukunft.
Der Rundgang beginnt am Arsenale. Dort, wo die  Seerepublik Venedig ihre  unschlagbaren Schiffe baute. Nur aus dem Tod des Alten würde das Neue entstehen, lautet ein Zitat des französischen Schriftstellers und Nobelpreisträgers Anatole France. Es wurde der Arsenale-Schau  vorangestellt.
Lokkon setzt den besonderen Fokus auf den afrikanischen Kontinent, der sich nicht nur in Sachen Recycling der Ressourcen, sondern auch  in der  Architektur  als Weltmeister in Sachen Nachhaltigkeit präsentiert.
89 Aussteller aus der ganzen Welt  nehmen an der  diesjährigen Biennale di Architettura teil.  Zumeist sind es einzelne Architekten, die hier brillieren wollen.
Im Padiglione Italia werden Projekte präsentiert, die sich mit der  Erhaltung alter Bausubstanz beschäftigen.  Das ist für Italien ohnehin das drängendste Thema der Zukunft.
Den Goldenen Löwe für sein Lebenswerk erhielt der nigerianische Künstler und Architekt Demas Nwoko. Insgesamt kann man jedoch auf dieser Architektur-Biennale nur wenige Entwürfe sehen. Vieles gleicht eher einer videolastigen afrikanischen Kunstschau.
Tatsächlich sind auch im Padiglione Centrale viele afrikanische Künstler vertreten. 22 Architekten interpretieren  hier mit ihren schillernden Entwürfen die Zukunft der Architektur.
Auch in den 63 nationalen Pavillons liegt der Fokus  auf Nachhaltigkeit der Architektur.  Der brasilianische Pavillon hat den Goldenen Löwen für das beste Konzept zum Gesamtthema Erde  erhalten.
Der  deutsche Pavillon, den das Berliner Magazin „Arch+“ und die Architekturgemeinschaft „Summercumfemmer Büro Juliane Greb“  kuratieren, ist gewissermaßen wegen Umbau geöffnet.
Generationen von Architekten haben sich  mehr oder minder gelungen an diesem protzigen Nazi-Bau abgearbeitet.
Eine Rampe für Rollstuhlfahrer wurde jetzt als Kontrapunkt hinzugefügt, die  als Zeichen von Inklusion und Diversität gefeiert wird, obwohl sie auch baurechtlich unbedingt notwendig war.
Jetzt geht von diesem Nazi-Bau  ein Signal der Nachhaltigkeit aus, indem   Materialien aus 40 Pavillons wiederverwertet werden. Diese  hätten nach  der letzten Biennale auf der Müllhalde  landen sollen.
Ein kleiner Lichtblick für die Zukunft?
Das Video dazu  auf YouTube ist unter der folgenden Adresse zu sehen: 




Leonardos Mutter Caterina bzw.  Chataria war eine kaukasische Sklavin

von Vincenzo Delle Donne

Nicht nur die frühkindliche Geschichte des Universalgenies  Leonardo  da Vinci muss neu geschrieben werden, sondern auch Leonardo selbst erscheint jetzt in einem ganz  neuen Licht. Denn seine leibliche Mutter war eine schöne und starke Sklavin aus dem Kaukasus.  Der erste Universalgenie der Renaissance war gewissermaßen nur zur Hälfte ein Toskaner. Aus  einem jüngsten Fund im Staatsarchiv in Florenz geht  nämlich hervor, dass Piero da Vinci, Leonardos Vater, die Sklavin Chataria im November 1452 von ihrer florentinischen Herrin Monna Ginevra freikaufte.  Zu diesem Zeitpunkt war Leonardo schon ein halbes Jahr alt.  Der  Notar aus Vinci hatte sie geschwängert,  als sie noch eine Sklavin war und  sich als Amme  verdingen musste.
In den Annalen hieß es bislang, dass Leonardos Mutter  nur eine einfache Magd war.  Jetzt lässt sich allerdings belegen, dass die junge Kaukasierin von der Venezianern gekauft und als Sklavin über Konstantinopel und  Venedig nach Florenz gelangte.  Gefangen wurde sie in der östlichsten Kolonie Venedigs: an der Mündung des  heute russischen Flusses Don,  der im Asowschen Meer mündet. Ihr Schicksal war mit dem von Piraten, Soldaten, Abenteurern und Kurtisanen verknüpft, und sie wurde mehrmals wiederverkauft.   Chataria gebar  unzählige Kinder und starb 1494 bei ihrem berühmten Sohn in Mailand.


Der „rechte“ Weg in der Flüchtlingspolitik

von Vincenzo Delle Donne

Neue, rechte Regierung, großes altes Problem. Die Massen, die übers Meer nach Italien strömen und dabei Leib und Leben riskieren, lassen sich auch nicht durch rechte Parolen aufhalten.  Im kalabrischen Hafenstädtchen Cutro  endete die Flüchtlingsfeuertaufe der jetzigen Regierung  in einer unsäglichen Katastrophe. Wenige hundert Meter  vor der Künste ertranken am 26. Februar mindestens  72 Menschen (darunter ein Drittel Kinder), als  ihr Boot von der Türkei kommend auf ein Riff fuhr und zerschellte.  Wer illegal mit dem Schiff übers Meer käme, müsse den Tod einkalkulieren, kommentierte Innenminister Matteo Piantedosi zynisch und erntete dafür  einen regelrechten Shitstorm.
Als Geste der Wiedergutmachung hielt Ministerpräsidentin Giorgia Meloni die Regierungssitzung in Cutro ab und verabschiedete dort prompt ein neues Regierungsdekret zur Regelung der Flüchtlingsströme. Es sieht  einerseits  vor, die   Strafen für die Schlepper auf  bis auf  30 Jahre Gefängnis zu erhöhen; anderseits stellt es die geregelte Einreise von Hunderttausenden von Flüchtlingen  in Aussicht. Tatsächlich schreit die Tourismus-Industrie des Nordens und die Agrarwirtschaft des Südens nach neuen Arbeitskräften, die im Land nicht zu finden sind.  Im Veneto beispielsweise fehlen rund eine halbe Million Arbeitskräfte; ähnlich dramatisch ist der Arbeitskräftemangel auf den Feldern Apuliens und Kampaniens.  „Wir werden den Herkunftsländern  der Flüchtlinge Einreisekontingente gewähren, wenn sie uns bei unserer neuen Flüchtlingspolitik unterstützen“, sagte Ministerpräsidentin Meloni. Fazit: Zuckerbrot und Peitsche.


Die Renaissance-Kunst  in Ferrara

Von Gianluca Delle Donne

Dass Ferrara neben Florenz, Venedig und Rom auch ein Zentrum der Renaissance-Kunst war, ist selbst vielen Kunsthistorikern ein Novum. Das Geld bei Patriziern und Kirchenfürsten saß zwar in der Stadt am Unterlauf des Po nicht so locker wie anderswo. Doch dem Kunstsachverstand von Isabella d’Este und  der Überzeugungskunst ihres Bruders Alfonso I d’Este  ist es zu verdanken, dass die lokalen Werkstätten mit den Großen ihrer Zeit konkurrieren konnten. Isabella d’Este heiratete später den Markgrafen von Mantua und bombardierte die größten Künstler der Renaissance so lange mit Briefen, bis sie nachgaben und ihr die verlangten Werke aushändigten. Ihr herzoglicher Bruder Alfonso hingegen, ein geachteter und gefürchteter Condottiero, besaß wohl andere Überzeugungskräfte: seine Söldner und seine Waffen sprachen für sich.
Eine einzigartige Ausstellung, die über 100 Werke von Ercole de’ Roberti, Lorenzo Costa und anderen Ferraresi  versammelt,  zeigt nun diese unbekannte Seite der italienischen Renaissance. Kuratiert wird die Ausstellung ebenfalls von zwei  Ferraresi: dem arbeitssamen Michele Danieli  und vom skandalträchtigen Kunsthistoriker und unnachahmlichen TV-Agitator Vittorio Sgarbi, der neben seinen vielen Aktivitäten auch stellvertretender Kulturminister des Landes ist.   Der Titel der Schau im soeben  behutsam restaurierten Palazzo dei Diamanti, der ehemaligen Residenz der hiesigen Herzogsfamilie,  lautet:   Rinascimento a Ferrara. Ercole de’ Roberti e Lorenzo Costa.
Ercole de’ Roberti, ein Zeitgenosse Leonardos, besticht in seinen Bildern mit einer spielerischen Leichtigkeit, die der große Florentiner nicht besaß. Sein Schüler Lorenzo Costa, der in frühen Jahren nach Bologna  abwanderte und dort über drei Jahrzehnte  eine erfolgreiche Bottega betrieb, setzte sein Werk fort und besticht in der Ausstellung beispielsweise durch sein Gemälde der Heiligen Dreikönige aus dem Jahr 1499, in dem er unvergleichlich die Elemente der flämischen Malerei mit denen der florentinischen mischt. Bis Ende Juni kann man in diese einzigartige kunsthistorische Wiedergutmachung an diesen beiden Malern eintauchen.  



Die Angst der Spieler vor der Krankheit

von Vincenzo Delle Donne, Mailand

Unter den ehemaligen Fußballprofis  der italienischen Seria A geht die Angst um. In den Achtzigern und Neunzigern galt Bella Italia als der Fußballnabel der Welt, in dem sich das meiste Geld verdienen ließ. Die Stars der Welt tummelten sich mit Vorliebe  auf dem Apennin, vorzugsweise bei Inter Mailand, dem AC Milan und vor allem  Juventus Turin, bei denen die medizinischen Abteilungen Zukunftslaboren ähnelten.  Nichts wurde dem Zufall überlassen, und man experimentierte mit allerlei  leistungssteigernden  Substanzen.  Die Rede war sogar von Anabolika, und dem Blutpräparat Erythropoetin. Das entzündungshemmende Mittel Micoren nahmen die Spieler wie den täglichen Espresso. Am liebsten unmittelbar vor dem Spiel, um die Lunge sofort auf Betriebstemperatur zu bringen.  Der Erfolg  konnte sich sehen lassen. 
Vor Jahren schon stellten Wissenschaftler jedoch fest, dass die Rate der Fußballprofis, die an der tückischen  amyotrophen  Lateralsklerose erkrankten,  doppelt und zuweilen  dreifach  so  hoch war als bei der Normalbevölkerung.  Jetzt häuft sich die Zahl der ex-Fußballprofis, die an Krebs versterben. Zunächst erwischte es den  italienischen WM-Helden von 1982:  2020   verstarb   Paolo Rossi frühzeitig an Lungenkrebs,  jetzt erwischte es innerhalb kürzester  Zeit zunächst den Serben  Sinisa Mijailovic (Leukämie)  und dann  den Liebling der Tifosi Gianluca Vialli (Pankreaskrebs). Sowohl Paolo Rossi als auch Gianluca Vialli wurden bei Juventus Turin zu Weltstars.  Ende der Neunziger Jahre wurde Juventus Turin der Prozess gemacht - wegen systematischen Dopings.  In diesem Zusammenhang kam ans Licht, dass auch andere  Klubs den Spielern  das Blutmittel EPO verabreichten.
Jetzt gehen Spieler wie Marco Tardelli und Dino Baggio an die Öffentlichkeit und verlangen Aufklärung.  „Wir nahmen Micoren wie Bonbons“, bekannte der frühere Nationalspieler Dino Baggio, der auch für Juventus Turin spielte.  Viele ex-Profis, die auch an Krebs erkrankt sind oder Schlaganfälle erlitten haben, trauen sich indes  nicht an die Öffentlichkeit.
In der Serie A spielten in dieser Zeit übrigens auch eine Reihe deutscher Legionäre wie zum Beispiel Karl-Heinz Rummenigge, Lothar Matthäus, Andy Brehme, Jürgen Klinsmann und Oliver Bierhoff. Geht jetzt auch bei ihnen die Angst um?


Phantom der Cosa Nostra

von Vincenzo Delle Donne, Rom

Das Phantom der Cosa Nostra begab sich  lässig und ohne Body Guards in die  noble Privatklinik  La Maddalena von Palermo, um sich einer  neuen Chemotherapie zu unterziehen. Beim obligaten Corona-Test scherzte er mit den anderen Patienten und machte Selfies mit seinem Onkologen. Auch an diesem Tag, der sein letzter in Freiheit sein sollte, ließ er sich unter dem Namen Andrea Bonafede behandeln und wusste nicht, dass er schon von über 50 Polizisten eingekreist war. Nach anderthalb Stunden  passierte,  was kaum jemand für möglich gehalten hatte: Der  60jährige Boss der sizilianischen Cosa Nostra, Matteo Messina Denaro, konnte tatsächlich verhaftet werden. Seine Spitznamen  sind mehr oder weniger fantasievoll: U siccu, der Dünne, Diabolik oder einfach Rolex.  Bei dem Friseur seines Vertrauens ließ er sich Pietro nennen. Nach der Verhaftung von Totò Riina und Bernardo Provenzano stieg Messina Denaro zum Boss der Bosse auf. Das  gesamte Land rätselt nun, ob die sizilianische Mafia damit wirklich vor dem Ende steht. ... Belpaese



Einzigartige Bronzestatuen, die  Etrusker mit Römern verbinden

Von Gianluca Delle Donne

In toskanischen San Casciano nahe Florenz haben Archäologen im Schlamm einer jahrtausendealten Thermalanlage einen historischen Sensationsfund gemacht.  Sie fanden mehr als 24 einzigartige Bronzefiguren, andere wichtige Gegenstände und Opfergaben  sowie Tausende  von Gold-,   Silber- und Bronzemünzen, die aus dem 2. Jahrhundert vor Christus bis zum 1. Jahrhundert nach Christus stammten und das Verhältnis zwischen Römern und Etruskern neu beleuchten. ... Kult Italia




 Segeln wir auf den Spuren des Odysseus im Golf von Neapel

In einem einzigartigen Törn segeln wir auf den Spuren des Odysseus im Golf von Neapel. Die Reise beginnt  an der Amalfi-Küste und führt dann nach Capri und Ischia. Anschließend geht es zu den pontinischen Inseln Ventotene und Ponza. Dabei gibt es eine einzigartige Begegnung mit Delphinen.




Eine alte Schuld im neuen Licht

von Vincenzo Delle Donne, Bologna

Auch  die Bundesrepublik Deutschland wird von den Verbrechen gegen die Menschlichkeit eingeholt, die Nazi-Schergen in Italien während des Zweiten Weltkrieg verübten. Wenn die Täter nicht vor Gericht gestellt werden können, so  muss die Bundesrepublik als Rechtsnachfolger des Nazi-Regimes zumindest Schadensersatz an die Opfer der Hinterbliebenen leisten. So die einleuchtende Begründung von Richtern, die in den letzten Jahren  mit ihren Urteilen Schlagzeilen machten.  Den Anfang machte ein Gericht, das dem Sohn des früheren Partisanen Gualberto Cavallina nach einem jahrelangen Rechtsstreit eine Entschädigung zusprach. Cavallina war  ein Partisan aus der Emilia, der gegen die deutschen Besatzer kämpfte, dann gefangen genommen und in deutsche Konzentrationslager deportiert  wurde. Sein Sohn Diego hat nun nach dem  Tod des Vaters vom römischen Kassationshof einen Schadensersatz von  € 100.000 vom deutschen Staat  zugesprochen bekommen. Da der deutsche Staat sich weigerte, die Summe zu zahlen, wollte das Gericht dafür das römische Goethe-Institut, die Deutsche Schule in Rom und das deutsche archäologische Institut in Rom pfänden lassen.
Ein anderes Gericht in Bologna ist nun der gleichen Argumentation gefolgt und hat in erster Instanz den 33 Nachkommen der Opfer des Massakers von Marzabotto ebenfalls Schadensersatz durch die Bundesrepublik Deutschland zugesprochen. Im Herbst 1944 wurden in dem emilianischen Dorf  rund  800 Kinder, Frauen und Männer von deutschen Besatzungstruppen und deren italienischen faschistischen Kollaborateuren als Vergeltungsmaßnahme  ermordet. Nur der  österreichische Major  Walter Rederer, der auf Befehl von Feldmarschall  Albert  Kesselring handelte,  wurde von einem Militärgericht dafür zu lebenslanger Haft verurteilt und verbüßte die Strafe im Militärgefängnis von Gaeta, ehe er 1985, 6 Jahre  vor seinem Tod begnadigt wurde. Der von einem britischen Militärgericht angeordnete Todesstrafe entging Kesselring nur, weil die Strafe auf Betreiben Churchills  in eine lebenslange Haftstrafe umgewandelt worden war. Schon 1952 wurde Kesselring jedoch gänzlich begnadigt und stieg zum geschätzten Militärberater von Konrad Adenauer auf.
Beweise gab er auch zuhauf gegen weitere  Mittäter  der 16. SS-Panzergrenadier-Division „Reichsführer-SS“. Doch die Ermittlungen verliefen ab Anfang der sechziger Jahre sowohl in Italien als auch in Deutschland im Sande.   Die  Bundesrepublik Deutschland  braucht sich allerdings über die jüngsten Urteile nicht den Kopf zu zerbrechen. Denn die Nachkommen der Opfer werden nun  wohl  vom italienischen Staat entschädigt.  Ministerpräsident Mario Draghi hat eigens einen Fond einrichten lassen, aus dem die Opfer entschädigt werden. Schließlich hatte der italienische Staat selbst gegenüber der Adenauer-Regierung in einem bilateralen Vertrag auf sämtliche Ansprüche verzichtet, die aus den Gräueltaten der deutschen Besatzungstruppen resultierten.




Römische Mona Lisa gefunden

von Daniele Delle Donne, Rom


 

In Rom wurde Mitte  Februar 2022 ein sensationeller Fund gemacht.  Im Montecitorio-Palast, dem Sitz der italienischen Abgeordnetenkammer,  fand man in einem entlegenen Depot die "römische Mona Lisa". Im Palazzo Barberini, das zu den wichtigsten Museen Roms gehört,   schlummerte das  Gemälde  über ein Jahrhundert lang und war Teil der Torlonia-Sammlung, bis das Tafelbild  1925 an das römische Parlament ausgeliehen wurde.
Die Kopie des  berühmtesten Gemälde der Welt  stammt wahrscheinlich von Leonardos  Mailänder Schüler  Bernardino   Luini und ist so perfekt,  dass Leonardo selbst  wohl Hand anlegte. Im 18. Jahrhundert wurde  das Tafelbild  auf eine Leinwand übertragen.
Wer war die verschmitzt lächelnde, sinnliche  Frau? Lisa Gherardinini, die Ehefrau des reichen Florentiners Francesco del Giocondo, der das Portrait bei Leonardo in Auftrag gab? Oder stellte sie gar die Kurtisane Pacifica Brandani aus Urbino dar und hatte vielleicht  ihr Liebhaber Giuliano de’ Medici das Gemälde in Auftrag gegeben? Antworten auf diese spannenden Fragen und auf das turbulente  Leben des Universalgenies  aus Vinci finden Sie in  Vincenzo Delle Donnes Leonardo-Biographie  „Avanti, avanti, Leonardo!“, die 2019 anlässlich des 500. Todestages von Leonardo auf Deutsch erschien. 


 





Ein einzigartiges Buch zu Venedigs  1600. Geburtstag

Das  Buch  Venedig: Liebe, Leid und Laster  von Vincenzo Delle Donne erzählt die Geschichte Venedigs durch besondere Menschen, die hier lebten, liebten oder starben. Ausgehend von der Flucht in die Lagune und der Gründung der Stadt, bis zum Aufstieg zur mächtigen Seerepublik und deren Untergang erzählt der italienische Journalist aus dem Buch des Lebens von großen Venezianern wie Marco Polo, Antonio Vivaldi und Giacomo Casanova, aber auch von berühmten Venedig-Reisenden wie Lord Byron, Richard Wagner und Peggy Guggenheim, die in der Lagunenstadt ihren Tod oder ihr Glück fanden. So nimmt mosaikartig ein ganz neuartiges Venedig-Bild Konturen an. Eine akribische Spurensuche, die natürlich weder die Maskeraden des Karnevals noch den Glanz seiner großen Maler Giorgione, Tiziano und Tintoretto auslässt. Mit viel Liebe zum biographischen Detail eröffnet sich dem Leser so das intime Wesen der einzigartigen Stadt durch die Jahrhunderte und die Geschichte, in der sowohl Giacomo Casanova seine Liebeskünste zelebrierte als auch geniale Kurtisanen zu Dichterinnen und selbstbewusste Frauen zu Musen für grandiose Maler und unheilvolle Diktatoren wurden. Hier kann das Buch bestellt werden:

  https://www.epubli.de/shop/buch/Venedig-Liebe-Leid-und-Laster-Vincenzo-Delle-Donne-9783754145500/116267


Gottvaters 700. Todestag

von Vincenzo Delle Donne, Forlì

Dante Alighieri gilt als der übermächtige  Vater der italienischen Sprache und Literatur. Der Florentiner  war  Dichter, Philosoph und  Politiker. Mit seiner grandiosen Göttlichen Komödie  prägte  er   wie kaum ein anderer die Literatur, das  Denken und Ästhetik des Abendlandes. Mit großem kunsthistorischen Sachverstand  gedachte man im Museo San Domenico von Forlì dem großen Nationaldichter, dessen 700. Todestag sich im kommenden  September jährt.   Eine außergewöhnliche  Ausstellung  zeigte Dantes großen Einfluss auf die Kunst: von  der Renaissance bis hin  ins 20. Jahrhundert. 300 Exponate, die von  Gianfranco Brunelli und dem Deutschen Eike Schmidt sorgfältig ausgesucht wurden,  zeigten eindringlich,  wie groß der  Einfluss  Dantes auf die nachfolgenden Kunstepochen war ...



Die Mona Lisa: ewiges Rätsel?

von Vincenzo Delle Donne

Die Mona Lisa: Leonardo da Vincis Frauenportrait ist das berühmteste Gemälde  der Welt und hängt im Pariser Louvre. Das Universalgenie  malte oft seine Bilder nicht zu Ende. Das war  bei der Mona Lisa nicht anders, die sein ständiger Begleiter wurde.  Denn er verstand sich  in erster Linie als  Erfinder.  Nur rund 14 Gemälde werden Leonardo eindeutig zugeschrieben.  Mit seiner  Mona Lisa erreichte die Portraitmalerei der Renaissance gleichwohl ihren Höhepunkt.  

Jahrhundertelang rätselte man, wer diese Frau gewesen sei, die ironisch und sinnlich den Betrachter anschaut.  Was wurde in dieses Gemälde nicht alles hineininterpretiert, von dem es unzählige Kopien gibt: Es würde die Kaufmannsfrau Lisa del Giocondo darstellen,  sei ein Selbstportrait Leonardos,  eine Darstellung seines  geliebten Dieners  Salaj. Oder eine Mischung aus alledem, um das perfekte Portrait zu erstellen. 

Wer war eigentlich die Mona Lisa und wie viele  Mona Lisa-Bilder malte Leonardo?   Neueste Archivfunde, über die wir hier exklusiv berichten,  werfen ein neues Licht auf die Entstehungsgeschichte dieses einzigartigen Frauenportraits und dürften für hitzige Debatten unter Kunsthistorikern sorgen.


´O sole mio: Siegeszug eines Liedes

von Gianluca  Delle Donne

´O sole mio  ist die eigentliche Hymne Neapels  und  wurde 1898 komponiert. Die Worte dieses weltberühmten Volksliedes stammen vom Journalisten Giovanni Capurro, der sie einer angebeteten neapolitanischen Edeldame widmete.   Vertont wurde es vom Maestro  Eduardo di Capua, während er auf der  russischen Krim verweilte und vor Sehnsucht nach Neapel verging. ´O sole mio  gehört  zwar zu dem populärsten Liedern der Welt, aber die Urheber hatten nichts von seinem späteren Erfolg. Beide starben  in bitterer  Armut. 

Das Lied wurde im neapolitanischen Dialekt verfasst. Der  neapolitanische Jahrhunderttenor Enrico Caruso  nahm 1916  mit  ´O sole mio   in Amerika  eine Schallplatte auf und startete somit den  Welterfolg  des Liedes.   Auch Luciano Pavarotti und zuletzt Plácido Domingo mit der spanischen Sopranistin Saioa Hernández interpretierten das populäre Lied. 

Übrigens,  2002 hat ein Turiner Gericht die Mit-Autorenschaft  von Alfredo Mazzucchi an ´O sole mio verfügt. Der damals 20jährige hatte dem Maestro Eduardo di Capua 23 Motive überlassen, die dieser unter seinem Namen veröffentlichte. Darunter war auch ´O sole mio! In diesem exklusiven Film liefern wir eine einzigartige Verbindung von Musik und Bildern:


Die Restaurierung der Alexander-Schlacht

von Daniele  Delle Donne

Pompeji, die antike römische Stadt am Vesuv, wurde  79 nach Christus unter Meter hoher Lava-Asche begraben.  Fast 1700 Jahre wurde die Stadt so unfreiwillig für die Nachwelt  konserviert.  Seit 1748 graben hier Archäologen und fördern Sensationelles zu Tage: so z.B.  in der berühmten  Villa del Fauno, der Villa des Fauns.  Nach einzigartigen  Faun-Skulptur benannt, die  hier gefunden wurde und später viele Künstler inspirierte.   Das absolute Highlight des Archäologischen Nationalmuseums   von Neapel stammt aber auch aus der Villa del Fauno: Es ist das  monumentale Mosaik aus dem 2. Jahrhundert vor Christus, das  die legendäre  Schlacht Alexander des Großen  gegen  den König Darius III. von Persien darstellt.  Die  Schlacht von Issos oder Gaugamela, die den jungen mazedonischen König im vierten Jahrhundert vor Christus  unsterblich machte.  

Eine Restaurierung dieses grandiosen Mosaiks, das in jedem Geschichtsbuch der Welt abgebildet wird,  ist jetzt unbedingt notwendig.  „Wir werden zunächst das  gesamte Mosaik abnehmen. Dann  wollen wir  mit den modernsten  Techniken genau feststellen,  ob das Mosaik nur auf der Oberfläche beschädigt ist oder ob auch der Untergrund Schäden aufweist", sagt die Leiterin der Restaurierung, Amanda Piezo.  Denn es könnte sein, dass die  jetzt sichtbaren Oberflächenschäden vom Untergrund herrührten. 

Das sensationelle Mosaik, das die römische  Kopie eines griechischen Originals ist, wurde in Pompeji 1831 gefunden.  Die Entdecker machten  jedoch den Fehler, es aus der Villa del Fauno abzunehmen und 1844 nach Neapel zu bringen.  Für die 7 Tonnen schwere Ladung waren damals 16 Ochsen notwendig, die die Karren mit der wertvollen Ladung zogen.  Unterwegs passierte jedoch ein unheilvolles Malheur: Teile der  Ladung fielen von den Karren   und gingen  zu Bruch. Im Archäologischen  Nationalmuseum wurden die Puzzle-Stücke dann wieder zusammengesetzt.

 „Bei unserer  Restaurierung geht es in erster Linie darum, dieses großartige Mosaik  zu erhalten.  Damit dies geschehen kann, müssen wir jedes Detail dieses einzigartigen Meisterwerkes erforschen“, sagte der Kunsthistoriker Antonio De Simone. Die Arbeiten dauern voraussichtlich bis 2022 an. Interessierte können auf der Website des Museum die  einzelnen Phasen  der Restaurierung  verfolgen.  



Die Einsamkeit von Papst Franziskus  

von Vincenzo Delle Donne

 

Die Worte von Papst Franziskus zum  jüngsten Skandal um veruntreute Gelder des Vatikans  waren unmissverständlich. „Der Kern der Korruption ist der Götzendienst und,  dass man die Seele an den Gott des Geldes verkauft hat. Ein Bischof, der nach unehrlichen Verdiensten giert, ist eine Katastrophe für die Kirche.  Denn der Teufel kehrt durch die Taschen ein!“, sagte er. Diese Worte  waren  eine unmissverständliche Anspielung auf Kardinal Angelo Becciu, der für die Veruntreuung von Vatikan-Geldern  verantwortlich sein soll. Der Schaden soll rund   100 Millionen  Euro  betragen haben. Neben dem Vorwurf, Gelder veruntreut zu haben,  soll  Kardinal Becciu   Familienmitglieder mit Hunderttausenden von Euro begünstigt haben.  

Das  römische Nachrichtenmagazin L’Espresso  berichtete exklusiv über den jüngsten Skandal im Vatikan. „Verjagt alle Händler aus dem Tempel!“ titelte das Magazin.  Papst Franziskus entließ den Präfekten für die Heiligsprechung umgehend aus allen Ämtern. 

Die  Ermittlungen kamen durch die Aussagen von zwei ehemaligen Mitarbeitern  des  Kardinals  in Gange.  Insgesamt stehen 8 hochrangige Würdenträger und Finanziers im Verdacht, durch eine Reihe  verwirrender  Transaktionen in Steuerparadiese die Vatikan-Gelder veruntreut zu  haben. 

Es gab aber auch dubiose  Immobilienkäufe in der englischen Hauptstadt.   Man spricht von einem Gesamtvolumen von rund 450 Millionen Euro.  Alle Käufe sollen direkt oder indirekt   über die römische Zentrale der  Vatikanbank abgewickelt worden sein.  

Nach dem Skandal über die Missbrauchsfälle durch  katholische Würdenträger muss Papst Franziskus sich nun dieser neuen Prüfung stellen. Er  sieht  derweil nur einen Ausweg aus dieser Krise. „Wir haben nur die Wahl der Wahrheit“, bekannte er unmissverständlich. 

Hier der Film zu diesem Skandal:  




Ein kleiner Schritt mit großen Folgen?

von Daniele Delle Donne

Es tut sich in bella Italia also  doch noch etwas, was politische Veränderungen angeht. Eigentlich wird in Italien seit Jahrzehnten von dringend notwendigen  Reformen gesprochen, die  umgesetzt werden müssten, damit das Land weiterhin wettbewerbsfähig sein  und wirtschaftlich wachsen kann. Der behäbige Staatsapparat und  der monströse Bürokratieapparat sind auf dem Apennin  ja beinahe sprichwörtlich und ein wahres  Gräuel für jeden ausländischen Investor.  

Auch die EU-Kommission und Weltbank haben die dringend notwendigen Reformen deshalb  immer wieder angemahnt.  Doch was in der politischen Praxis  folgte, waren meistens  nur leere Versprechen.  Der letzte Politiker, der an diesem Reformanspruch scheiterte, war Matteo Renzi.  Jetzt ist jedoch hauptsächlich auf Bestreben der 5-Sterne-Bewegung  Leben in den Prozess des Wandels gekommen.  Ein Steckenpferd in ihrem Parteiprogramm war die Reduzierung der Volksvertreter in der  Abgeordnetenkammer und  im Senat.  

In einem Referendum hat sich  das Land nun mit einer satten Mehrheit  von über zwei Drittel dafür ausgesprochen, die Zahl der Abgeordneten auf 400 und die der Senatoren auf 200  zu reduzieren. Ein Signal, das Hoffnung für weitere Reformen macht.  Der sizilianische Schriftsteller Tomasi di Lampedusa  legte  in seinem berühmten Roman „Der Leopard“ der Figur Tancredi den bezeichnenden Satz in den Mund, der zwar  wie ein Widerspruch klingt, aber eigentlich zum Leitmotiv der sizilianischen, aber auch italienischen politischen  Seele geworden ist: „Wenn wir wollen, das alles so bleibt, wie es ist, muss alles sich ändern“.  Sollte jetzt ein Reformprozess doch noch in Gang kommen? 


In Dolce-Italia-TV


Das unverhoffte Comeback von Plácido Domingo

Startenor Plácido Domingo wurde  im Herbst 2019 wegen des Vorwurfs sexueller Belästigung in der Opernwelt  an den Pranger gestellt.  Seine glänzende Karriere schien, ein unrühmliches Ende zu nehmen.  Dann erkrankte der 79jährige  im Februar 2020 zudem an Corona und kämpfte  mit dem Tod. Mit unglaublicher Kraft feierteC jedoch  der Spanier  am 22. August 2020 vor dem Prachtschloss im  süditalienischen Caserta ein überraschendes Comeback, bei dem er seine bekannte Stimmgewalt unter Beweis stellte. Das ist hier ein filmischer  Exklusivbericht über die innere Kraft eines Jahrhunderttenors, der in Italien  wie Phönix aus der Asche wieder  auferstanden ist.  







Pompeji: Auch die weltberühmte Ausgrabungsstätte kämpft derzeit mit den dramatischen Folgen der Corona-Pandemie.  Der Direktor der Ausgrabungsstätte am Vesuv, Prof. Massimo Osanna, gewährte uns ein Exklusiv-Interview, in dem er  nicht nur die  Ausstellung "Venustas. Grazie und Schönheit in Pompeji" erläutert, sondern auch den Erfolg seiner Arbeit als Museumsdirektor  illustriert.  Daneben präsentiert  die Kunsthistorikerin  Susanne Delle Donne  einige archäologische  "Bonbons" von Pompeji. 



Erinnerung an Christo und seine  Floating Piers am Iseo-See

 von Susanne Delle Donne

Christo, der legendäre Aktions- und Verhüllungskünstler, ist im Alter von 84 Jahren in New York gestorben. Mit seiner Ehefrau Jeanne-Claude verhüllte er nach jahrelanger Vorarbeit  u.a.  1995  den Deutschen Reichstag.  Nach dem Tod von Jeanne-Claude  legte der rastlose Christo  auch  einen gigantischen Steg aus Stoff über den lombardischen  Iseo-See.   Die schwimmenden Stege waren 16 Meter breit und gut drei Kilometer lang und verbanden das Festland mit zwei Inseln im See.  70.000 Quadratmeter Hightech-Stoff in changierendem Gelb-Orange verfremdeten   den See temporär  und luden  zu Erkundungen aus ungewöhnlicher Perspektive ein. Die Betrachter spürten  die Wellen unter den Füßen. Einen vorgegebenen Parcours gab  es nicht. Die Installation war   Tag und Nacht von allen Seiten und Punkten aus zugänglich, und ihre Begehung war  gratis.  Die schwimmenden Stege vereinten mehrere Kunstformen. Tatsächlich enthielt  es  Elemente der Skulptur, aber auch der Architektur und der Stadtplanung.  Die Stoffstege bestanden aus extrem dicht gewobenem Nylon, getragen von 20.000 miteinander verbundenen Kanistern.  Hier ist der  filmische Exklusiv-Bericht  zum sagenhaften Kunstprojekt “Foating Piers” als Hommage an einen großen Künstler.


 Raffaello di Sanzios 500. Todestag: Der Meister der Natur 

von Vincenzo Delle Donne, Rom


Schöne, unglaubliche  und absurde Legenden ranken sich um Raphaels Geburts- und Todestag. Am Karfreitag geboren zu werden, was wahrscheinlich unzutreffend und wohl Giorgio Vasaris grenzenlosem Schwärmen geschuldet ist,   und am 6. April 1520 ebenfalls an einem Karfreitag viel  zu früh zu sterben,  wurde  im „unheiligen Rom“ als Zeichen Gottes gewertet. Was Jesus für das Christentum war, sei Raphael gewissermaßen für die Renaissancekunst gewesen, so die Lesart der Zeitgenossen, die nebenher das Adjektiv „göttlich“ suggerierten.   Mit nur 37 Jahren  nach einer  15tägigen,  mysteriösen Krankheit zu sterben, die ein stetig ansteigendes  Fieber verursachte und gegen die die behandelnden Ärzte  mit wiederholtem Aderlass vorgingen,   nährte zusätzlich endlose Spekulationen. Vasari bezeichnete die Krankheit als „Liebeskrankheit“.   Es kursierten aber  viele Gerüchte über seinen Tod.  Andere Quellen sprechen  von Vergiftung. Aber von wem und warum?  Hatten Raphaels Konkurrenten wie Michelangelo vielleicht  ihre Hand im Spiel? Für diese wilden  Spekulationen  gab es nie den Hauch eines  Beweises. 




In Zeiten der Corona-Krise leidet auch die italienische Kunst erheblich. “Ulisse: l’arte e il mito”  ist eine großartige Ausstellung, die am 15. Februar im einzigartigen Museumskomplex des  ehemaligen Klosters  San Domenico von Forlì  nur für wenige Tage  eröffnet wurde.  Wegen der lebensbedrohlichen Pandemie  musste die Kunstschau nach knapp  einer Woche wieder geschlossen werden.  Dabei erzählt die einmalige Schau  anhand von 250 erlesenen Exponaten  die Wirkung von  Homers mythischem Helden Odysseus auf die Kunstgeschichte des Okzidents.   Diese  faszinierende Kunstreise, die fast 3000 Jahre dauert, droht nun,  in Vergessenheit zu geraten.  Bei der Eröffnung hatten wir das Glück, einige wichtige Stücke zu filmen. Hier ist nun der Exklusiv-Beitrag, bei dem der Kurator Fabrizio Paolucci durch die Ausstellung führt.

 



Biographie zum 500. Todestag von Leonardo da Vinci

 

Wie wurde der uneheliche Sohn eines ländlichen Notars  zum Universalgenie der gesamten  Menschheit? 500 Jahre nach seinem Tod ist bei Leonardo  immer noch  rätselhaft: sein Aussehen,  seine Gemälde, die Wendungen seines Lebens. Auf dem Wissen der Antike aufbauend  leitete Leonardo da Vinci  die Ära des modernen Menschen  ein. Er war dabei stets ein Getriebener,  ein Rastloser, ein Suchender.    Leonardo war  dafür bekannt, Pläne nicht zu Ende zu bringen, Bilder oder Skulpturen unfertig zu belassen oder andere Desaster zu hinterlassen, weil sein Interesse plötzlich von anderen Dingen vereinnahmt wurde. Leonardo  war Maler, Architekt, Erfinder,   Homosexueller, Linkshänder, Vegetarier und Humanist.  Heute verehren wir Leonardo als Maler, der die Kunst der Renaissance revolutionierte. Doch seine fürstlichen Auftraggeber  lobten und umwarben den Forscher, den Militärstrategen und höfischen Unterhalter  in ihm, der mit seinen bahnbrechenden Entdeckungen ein neues Zeitalter einläutete und ein altes, neues Denken erfand. Dabei erhob er die „Erfahrung“ zur höchsten Maxime menschlichen Handels.  Leonardo da Vinci hinterließ eine Enzyklopädie des Wissens seiner Zeit und wagte sich in Sphären, die  bis dahin als absolute Tabus galten.

 

Vincenzo Delle Donne erzählt in seinem Buch "Avanti, avanti, Leonardo!" (Aus dem unheiligen Leben des Universalgenies aus Vinci)  spannend und erhellend Leonardos  beispiellose Karriere – wie er  zum Protagonisten  der Renaissance in Florenz   und zum Vater einer gesamten Künstlergeneration wurde.  An Leonardo maßen  sich Michelangelo und Raphael, die ihn  schließlich  künstlerisch überstrahlten. 
Die Biographie gibt es sowohl als gedruckte Ausgabe als auch als eBook. Man  kann man sie  bei Amazon kaufen bzw. bestellen. 




von Susanne Delle Donne, Venedig 

 

Sein und Zeit und ihre heutige schleichende  Apokalypse.   Die  58. Esposizione Internazionale d’ Arte di Venezia, die New Yorker  Ralph Rugoff kuratiert steht just unter dem Motto:  May You Live in Interesting Times. Mit Witz, Genuss und Schrecken, aber immer mit einer sehr politischen Message,  inszenieren die 79 Künstler der Welt Rugoffs  Vorgabe. Herausragend ist  Christoph Büchels Beitrag, der das Schiffswrack einer Flüchtlingstragödie präsentiert, auf dem über 700 Menschen 2015 das Leben verloren. Erschütternd ist auch die Rekonstruktion der Mauer von  Teresa Margolles “Muro Ciudad Juáres”, die zwischen Mexiko und des USA stand.  Dass Beton auch in Köpfen den Lauf der  Dinge nicht aufhalten kann, zeigt im deutschen Pavillon auch  Natascha Sadr Hagighian, die sich in Natascha Süder Happelmann umbenannt hat. Die Kuratorin ist Franciska Zólyom. Hier exklusiv das Video der offiziellen  Eröffnung:  

 


Tintoretto: Rebell und Malergenie 

von Vincenzo Delle Donne, Venedig


Tintoretto, übersetzt Färberlein, wie er  abschätzig genannt wurde,  war  ein Autodidakt und nach dem florentinischen Künstlerbiographen Vasari  “leidenschaftlich”,  “schrecklich” und  verfügte  über einen unbändigen Willen.  Sein wahrer Name war  Jacopo Robusti und er orientierte sich an Michelangelo, Raphael und Giulio Romano. Den Spitznamen  erhielt er, weil sein Vater Stofffärber in der Lagunenstadt  war. Meisterlich konnte er  in seinen Bildern mit der Perspektive und dem Licht umgehen und schaffte Werke voller Bewegung, Dramatik  und  Widerspruch.    Die  Musei Civici di Venezia  und  die  National Gallery of Art di Washington feiern  nun mit hinreißenden Ausstellungen   den   500. Geburtstag  des Künstlers, der neben  Tiziano, Giorgione  und  Veronese  nicht nur die Malerszene  in Venedig, sondern  auch die  Spätrenaissance in Italien und in Europa beeinflusste...  


58. Kunst-Biennale in Venedig: Ralph Rugoff kuratiert 

von Vincenzo Delle Donne, Venedig

Ralph Rugoff  hat  bei der Pressekonferenz im Biennale-Palazzo am Canal Grande nichts von seiner stoischen Ruhe verloren, auch wenn Biennale-Präsident Paolo Baratta ihn  schlagartig ins internationale Rampenlicht der modernen Kunstwelt  katapultiert hat.  Rugoff  redet langsam und  bedächtig, als dozierte er vor einer Klasse von Kunststudenten über die Rolle der zeitgenössischen Kunst heute. Dabei ist  der 61jährige Leiter der Londoner Hayward Gallery, der in New York geboren wurde,   ab sofort Kurator der 58.  Esposizione Internazionale d’ Arte di Venezia, die auch unter seiner Ägide 2019 den Nabel der modernen Kunstwelt darstellt.      Kunst und Zeit, Interkonnession und Erfahrung scheinen dabei die Kategorien, auf die Rugoff  programmatisch setzt.    Seine Kunstschau  in der Lagunenstadt hat den  klar filosofischen Titel May You Live in Interesting Times (Mögest du in interessanten Zeiten leben!) ... 

 

 


Hier ist der exklusive  Filmbeitrag  zu Rugoffs Vorstellung in Venedig:





16. Biennale d’ Architettura in Venedig oder: die Suche nach Freiräumen 

 von  Susanne  Delle Donne 


Die Vorgabe war von vorneherein  sehr ambitioniert: Es sollte  um das Nachdenken über freie, öffentliche und kostenlose Räume gehen, die es in der schillernden  Welt der Architektur zuhauf gebe. Herausgekommen ist ein wahrhaftiges Manifest über die Bedeutung des freien Raumes, was Biennale-Präsident Paolo Baratta sehr zu freuen scheint.      Freespace ist  folgerichtig  das  ambitionierte Motto der   16. Biennale dell’Architettura 2018 di Venezia, die diesmal   das  bekannte irische Architekten-Duo   Yvonne Farrell e Shelley McNamara kuratieren.  Die weltgrößte Architektur-Schau mutet tatsächlich auch sinnlich,  farbenfroh, kreativ und optimistisch an. Aber auch ein bisschen exaltiert.   Sie ist  fast schon eine Hymne an die vielen generösen  und  aufrüttelnden Projekte aus der ganzen Welt. Auch aber eine Metapher für eine Architektur, die das Spiel mit  Licht, Sonne, Schatten, Mond, Luft, Wind und Anziehungskraft förmlich und variantenreich  zelebriert. ... 


Janine von Thüngens Skulpturen in Palladios   Malcontenta-Villa 

von  Vincenzo Delle Donne

Janine von Thüngen lebt und arbeitet  seit nunmehr 17 Jahren an der Via Appia  in Rom. Zuvor suchte die deutsche Bildhauerin   in Antwerpen, New York, Moskau und Paris nach ihrem eigenen  Stil in der schrillen und schnelllebigen  Kunstwelt. Doch erst in der Ewigen Stadt kam ihr gewissermaßen die richtige  Eingebung. Hier  entstand nämlich  die  Idee für Bronzeplastiken, die  höchst eigenwillig gewissermaßen Zeit und Raum verbinden und überwinden. Und der Ort der  besonderen Eingebung  hätte nicht mythischer und geschichtsträchtiger sein können: die sagenumwobenen  römischen Katakomben, die durch die Christenverfolgungen zu unrühmlicher Berühmtheit gelangten. 

Rosanna Marziale: 

Die neue  Botschafterin der Küche des Südens 

von Daniele Delle Donne

Rosanna Marziale ist der neue Stern am italienischen Kochhimmel.  Eine grazile  Power-Frau, die durch ihre Exklusivität und Kreativität besticht.  Sie hat das Kochen von der Pike auf gelernt. Erst im „Le Colonne“-Restaurant der Eltern in Caserta.  Dann zog sie in die Koch-Welt hinaus.   Bei   illustren Sterneköchen wie Gianfranco Vissani und  Martin Berasategui erhielt sie dann den Feinschliff. ...

 


Art Déco: die italienische Kunst des Schönen und Vergänglichen

von Susanne Delle Donne 

Art Déco heißt die italienische Folgeströmung des  Jugendstils der Wiener Sezession. Auch sie ist ähnlich verspielt, mondän und sinnlich und hat die Kunst der Zwanziger Jahre maßgeblich geprägt. Seine Künstler gaben sich nach der dramatischen Erfahrung des Ersten Weltkrieg dem Schönen und Vergänglichen hin.  Eine sehenswerte Ausstellung in den Musei di San Domenico in Forlì zeigt hauptsächlich  die italienische Seite  dieser Kunstströmung, die nennenswerte Ableger auch in anderen europäischen Ländern wie Frankreich und Spanien  hatte. ...


 



Raphaels “Fornarina": rätselhaft schöne Bäckerstochter oder römische Edelhure?

von Gianluca Delle Donne

 

Das Rätsel um die junge Dame mit dem liebreizenden  Busen, die  Raphael  kurz vor seinem Tod malte und inspirierte, dauert nun beinahe 500 Jahre an. Ihre Identität ist unter Kunsthistorikern umstritten, aber als sicher gilt, dass sie für den Göttlichen Geliebte und zugleich  Muse war....

Hier auch ein filmischer Eindruck von einem einzigartigen Meisterwerk:

 



Kult Italia

15. Architektur-Biennale in Venedig:  auf der Suche nach neuen städtebaulichen  Impulsen 

von Susanne Delle Donne

 

 

Der martialisch anmutende Titel der 15. Architektur-Biennale „REPORTING  FROM THE FRONT“, den der chilenische Kurator und frischgebackene Pritzker-Prize-Träger Alejandro Aravena gewählt hat,   suggeriert, dass die  moderne Architektur  derzeit einen (aussichtslosen?)  Krieg kämpft - im Spannungsfeld von stetiger Urbanisierung oder Verödung  und handfesten  Kapitalinteressen. Das führt dazu, dass der überwiegende Teil der Menschheit vom Segen der modernen Architektur ausgeschlossen ist und nur „vor sich hinhausen“ kann.  In der Tat  versteht  sich diese Ausgabe der Biennale in Venedig unter der Ägide  des etwas behäbig wirkenden   Präsidenten  Paolo Baratta als  ein  Front-Bericht der besonderen Art ....

 

Juwelen einer privaten  Kunstsammlung   

 von Gianluca  Delle Donne 


 

 

Vittorio Cini war ein umtriebiger  Tausendsassa und eine  schillernde Jahrhundertfigur obendrein. Er war  Faschist, Industrieller und Kunstmäzen und stammte eigentlich aus Ferrara.  Cini  war   auch  ein  leidenschaftlicher Venedig-Liebhaber, und zwar so sehr,  dass er die Lagunenstadt  zu   seiner Wahlheimat auserkor. Im Dorsoduro kaufte er  sich einen repräsentativen  Palazzo und  lebte zeitlebens  hier - bis zu seinem späten Tod.  Cini gelang  auch das Kunststück,  vom italienischen Staat eine gesamte Insel gewährt zu bekommen: die San Giorgio-Insel mit  ihren diversen kunsthistorischen Schätzen, die er dann  gleichsam in Eigenregie restaurieren ließ.  Auf der Insel hat jetzt die renommierte Fondazione Cini, die den künstlerischen Nachlass des im Faschismus  geadelten Unternehmers,  ihren Sitz. ... 


Video zu einer einzigartigen Tiepolo-Ausstellung in der Villa Manin (Udine):

 

 

 

 

 

 

 

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